Montag, 19. August 2013

Bayram in Bursa

Blick von der Autofähre 8 Uhr morgens
Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, ist Ramadan jetzt zu Ende. Das heißt es wird nciht mehr gefastet. Und Bayram, das Weihnachten für die Moslems war letzte Woche - damit endet Ramadan.
Ich wurde von einem Freund eingeladen Bayram mit seiner Familie in Bursa zu verbringen. Da habe ich nicht Nein gesagt. Los ging es Mittwoch vor 2 Wochen gleich früh 5:20 mit dem Bus. Es wollen alle Leute Bayram mit ihren Familien feiern, weshalb es ziemlich viel Stau gibt. Nicht in Istanbul aber an den Stadtgrenzen. Die Fahrt dauerte so 2-3h inklusive Autofähre.

In Bursa bei seiner Familie angekommen wurde ich gleich Mutter, Schwester, 2 Brüdern und einem Bruder mit Frau und 3 Monate altem Baby vorgestellt. Sie sind alle sehr nett gewesen. Das einzige Problem war wieder einmal die Sprachbarriere. Da die Familie Kurdisch ist, wird Kurdisch und Türkisch gesprochen. Die Mutter spricht zum Beispiel nur Kurdisch und ein bisschen Türkisch, aber die Frau eines Bruder ist Türkin und spricht nur türkisch. Demnzufolge wurde immer wieder zwischen den Sprachen gewechselt. Aber das hat das ganze noch interessanter gemacht.

Am  Donnerstag ging dann offiziell Bayram los. Der erste Tag ist der wichtigste. man steht früh um 6 auf, geht als Mann in die Moschee beten. Danach kommt man wieder heim und es kommen sehr viele Freunde/Nachbarn/etc zu Besuch. Die Kinder bekommen dann überall Süßigkeiten. Eine der Traditionen ist es die Hand der Älteren zu küssen und sie sich an die Stirn zu halten. Dann bekommt man Geld von denen. Zu dieser Zeit ruft man auch enge Freunde und Verwandte an, mit denen man nicht feiern kann. Insgesamt muss ich sagen, dass mir das Bayram nicht so festlich vorkam. Aber vielleicht denken die Moslems das auch von unserem Weihnachten. Jedenfalls werden an den nächsten Tagen sehr leckere Sachen gekocht (die meistens alle sehr scharf sind) und die Zeit mit der Familie genossen.

Ich habe die Zeit genutzt mir Bursa ein wenig genauer anzuschauen. Bursa liegt 90 km südlich von Istanbul am Marmarameer. Es ist komplett von Bergen, dem Uludag-gebirge umgeben. Von dort kommt auch das Wasser aus der Leitung, was man in Bursa trinken kann. Überall in der Stadt stehen Brunnen herum aus denen man das Wasser trinken kann. Somit spart die Bevölkerung imens an Wasserflaschen. Im Vergleich zu Istanbul ist Bursa auch wesentlich sauberer.

Brunnen in der Großen Moschee

An Sehenswürdigkeiten habe ich mir die wichtigsten Moscheen ( Ulu Cami, Orhan Gazi Moschee und die grüne Moschee mit der grünen Türbe) angeschaut. Das besondere an der Ulu Cami ist, dass sich in der Moschee mitendrin ein Reinigungsbrunnen befindet. Auch so an sich ist sie sehr bemerkenswert und schön. In Bursa befinden sich auch viele Grabmäler von besonderen Sultanen, wie Mehmet I., Osman I, ...



Yesil Türbe - Grüne Türbe

Grabmal von Sultan Mehmet I.



Ich hatte schon Angst dass aufgrund von Bayram der Seidenbazar geschlossen ist, aber am 3. Bayramtag war er wieder offen. Bursa ist für seine Seide berühmt, deswegen konnte ich es mir nicht nehmen lassen mir dort einen Schal zu kaufen. Aber insgesamt ist der Seidenbazar nicht viel anders als der Große Bazar in Istanbul. Nur die Architektur der Gebäude ist sehr schön und anders aufgebaut.









Ich habe es mir auch nicht nehmen lassen, das erste Mal meine neue Museumskarte zu benutzen. Mit dieser komme ich ein Jahr komplett kostenlos in alle Museen in Istanbul rein. Und im Archäologischen Museum von Bursa hat das tatsächlich funktioniert.










Auch dem Zoo in Bursa habe ich einen kurzen Besuch abgestattet. Eintritt war so gut wie nicht vohanden. Nicht mal einen € mussten wir bezahlen. Naja dafür waren wir auch schon nach 1,5h durch den ganzen Zoo durch. Da er erst 1998 eröffnet wurde befindet er sich im Bau und man kann nur eine kleine Vielfalt an Tieren sehen. Und die Sicherheit lässt dann doch an manchen Stellen zu wünschen übrig
.

Eigentlich hatte ich vor noch auf den Hausberg Uludag zu fahren, aber da am Lift gerade etwas gebaut wird, war es dann doch nicht möglich. Und wandern ... mhh naja bei 35° und keinem Lüftchen macht das dann doch keinen Spaß.

Am Montag früh ging es dann wieder zurück und ohne Stau bin ich dann Mittags rum wieder hier angekommen. Insgesamt fand ich den Ausflug sehr schön. Ich habe die türkische Kultur näher kennengelernt und mir Bursa angeschaut. An einige (nicht alle) türkische Sitten kann ich mich nur schwer gewöhnen, hier ein paar Beispiele. Zu jeden Essen gibt es generell nur eine Gabel, maximal noch einen Löffel. Traditionell wird auf dem Boden gegessen. Wer fertig ist, verlässt das Essen - es wird nicht gewartet bis alle fertig sind. Es wird nach jedem Essen Tee serviert. Und als Gast wird einem immer wieder nachgeschenkt und neues Essen angeboten. Das sind nur ein paar wenige Sachen, die mir in den 5 Tagen aufgefallen sind.
Gebackene Augerbginen mit sehr scharfer Füllung
Dolma - heißt eigentlich nur gefüllt... also Auberginen, Paprika,...

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